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ASB Peine im Einsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler

ASB Peine im Einsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler

ASB Peine im Einsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler – Rückblick auf den Einsatz im Katastrophengebiet

Bereits vom 25. Juli bis zum 1. August waren drei Einsatzkräfte des ASB Peine im Katastrophengebiet an der Ahr im Einsatz, um vor Ort Hilfe zu leisten. Sie lösten dort Kräfte des DRK ab, die im Auftrag des niedersächsischen Innenministeriums auf Anforderung des Landes Rheinland-Pfalz direkt oberhalb der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler einen sogenannten Betreuungsplatz 500 errichtet hatten. Zur Ablösung mobilisierte der ASB Landesverband Niedersachsen insgesamt 144 ehrenamtliche Samariterinnen und Samariter aus allen Landesteilen. Vom Treffpunkt Rheda-Wiedenbrück fuhr der Verband mit etwa 40 Einsatzfahrzeugen, vom Rettungswagen über Mannschaftstransportfahrzeuge, Lastwagen bis zur mobilen Sanitätsstation und Einsatzzentrale, gemeinsam in das betroffene Gebiet.

 

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Nach dem Eintreffen am Mittag erfolgte zunächst eine Einweisung in die Lage und Aufgaben. An sich ist die Einheit zur Betreuung, das heißt Versorgung und Unterbringung von 500 Zivilpersonen vorgesehen. Der abweichende Auftrag lautete jedoch, der Bevölkerung und den vielen zivilen Helfern direkt in Bad Neuenahr-Ahrweiler beizustehen. Hierzu gehörte Schutzmasken und Desinfektionsmittel anzubieten, sowie kleinere Verletzungen zu versorgen. Zusätzlich sollten den betroffenen Bürgern auch Gesprächsangebote gemacht werden, wozu speziell ausgebildete Kräfte des ASB zur psychosozialen Nachsorge eingebunden waren, um traumatisierten Anwohnern Hilfe anzubieten.

 

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Dann ging es in das Einsatzgebiet. Eine Gruppe von 14 Helferinnen und Helfern aus den ASB Kreisverbänden Hannover, Northeim-Osterode und Peine kam unter Peiner Führung zunächst im Stadtteil Bachem zum Einsatz. Der Weg dorthin musste über die einzig noch benutzbare Brücke über die Ahr genommen werden, sämtliche andere zwölf Straßen- und Fußgängerbrücken im Stadtgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden durch die Hochwasserwelle zerstört.

 

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Vor Ort konnte tatkräftig Hilfe geleistet werden, auch ganz konkret, indem die Helferinnen und Helfer unter anderem dabei unterstützten, bei älteren Anwohnern, die dazu selber nicht in der Lage waren, Schlamm aus Kellern zu schöpfen oder Parkett zu entfernen. Gemeinsam mit den Helfern aus Northeim-Osterode, die einen Geländewagen mit Seilwinde dabeihatten, wurden Autos aus völlig verschlammten Garagen gezogen. Andere Einsatzschwerpunkte waren die Stadtteile Ahrweiler sowie Bad Neuenahr. Dort galt es unter anderem, die vom ASB errichteten Sanitätsstationen zu unterstützen, an denen neben der Versorgung von Blessuren auch angeboten wurde, sich von den Ärzten des ASB angesichts der Infektionsgefahr im Überflutungsgebiet impfen zu lassen.

 

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Beeindruckt zeigten sich die eingesetzten Peiner Daniel Ruhland, Florian Sevgili und Dominik Woth von den schweren Zerstörungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Obwohl sie natürlich in den Medien bereits Bilder aus dem Katastrophengebiet gesehen hatten, waren die Eindrücke vor Ort nochmal etwas ganz anderes. In Ahrweiler hat das Hochwasser Teile der historischen Stadtmauer zum Einsturz gebracht, in Bad Neuenahr das Areal um das Casino total verwüstet. Auch hier sind alte Gebäude schwer beschädigt oder mussten bereits abgerissen werden. In den Fußgängerzonen der beiden Stadtteile gibt es kein einziges intaktes Geschäft oder Lokal mehr. Das Straßenpflaster wurde teilweise herausgeschwemmt und Wasser stand in großen Teilen der Stadt bis zum ersten Stockwerk, nicht nur direkt an der Ahr, sondern auch dort, wo man es gar nicht mehr vermuten würde. Schuttberge aus Geröll, Schlamm, Baumstämmen und Hausrat bestimmten vielerorts das Bild, zusätzlich wurden mehrere tausend Autos zerstört, die zum Teil noch in den Straßen standen.

 

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Um so beeindruckender war der große Einsatz auch ziviler Helferinnen und Helfer. Diese fuhren mit Lastwagen und Traktorgespannen Unrat ab, betrieben Versorgungspunkte und unterstützten überall tatkräftig. Ebenso wie hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Bundeswehr und den Hilfsorganisationen, unter anderem dem Arbeiter-Samariter-Bund, die überall in der Stadt präsent waren.

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Am Sonntagnachmittag wurden die Einsatzkräfte des ASB von den Maltesern aus Niedersachsen abgelöst. Nach fünf Tagen oder ziemlich genau 100 Stunden im Einsatzgebiet traten die Peiner Helfer den Rückweg an und trafen gegen 19:30 Uhr wieder wohlbehalten in Peine ein.

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Text: ASB Peine, Daniel Ruhland; Bilder: ASB Peine, Daniel Ruhland; ASB LV Niedersachsen